10. Juni 2021 · Aktuelles · Netzwerk Introvision
Introvision bei Hochsensibilität. Die eigenen Grenzen erkennen und wahren
Dünnhäutiger, sensibler, empfindlicher – diese Eigenschaften werden hochsensiblen Menschen zugeschrieben. Welche Sinne es betrifft, die Stärke der Ausprägung und die Folgen sind individuell. Zunächst löst das Wort in unseren Introvisions-Ohren Unbehagen aus: Bitte nicht schon wieder so ein „Hoch-Thema“. Doch Hochsensibilität taucht immer wieder in Beratungsgesprächen auf – auch im Rahmen der Migräne-Studie IntroMig. Elaine N. Aron verdeutlicht in ihrer Abhandlung „Sind Sie hochsensibel?“, dass Hochsensibilität keine Krankheit, sondern – mit wenigen Ausnahmen – eine genetisch bedingte Eigenschaft ist. Sie schätzt die Zahl der Betroffenen auf ca. 30% der Weltbevölkerung.
Was bedeutet es, hochsensibel zu sein?
Stark vereinfacht ausgedrückt: Die äußere Grenze, die vor zu vielen Sinneseindrücken schützen soll, ist nicht so robust wie bei nicht-hochsensiblen Menschen. Die meisten Betroffenen nehmen mehr Sinneseindrücke wahr, wie z. B. Stimmungen der sie umgebenden Menschen. Folglich müssen mehr Informationen verarbeitet werden. Das allein schon kann anstrengend sein und die Kapazität der Informationsverarbeitung arg beanspruchen. Oftmals kommen Vergleiche und Bewertungen hinzu, seien es eigene oder fremde. „Andere schaffen das doch auch. Warum kann ich nicht jeden Abend in der Woche nach Feierabend noch etwas mit Freunden unternehmen?“ Dies trägt dazu bei, dass sich Betroffene im Vergleich zu nicht-hochsensiblen Menschen beispielsweise unzureichend oder scheinbar weniger leistungsfähig fühlen, denn die Norm prägt in unserer Gesellschaft die Mehrheit.
Introvision trainiert die Wahrnehmung
Hochsensibilität ist also weder Krankheit noch ein übermenschliches Phänomen. Es ist eher so, dass die Wahrnehmung etwas anders funktioniert. Für diejenigen, die unter den Folgen ihrer Hochsensibilität leiden, könnte Introvision eine Möglichkeit sein, mehr Ruhe und Gelassenheit zu finden. Mit dieser Form der mentalen Selbstregulation lässt sich die Wahrnehmung trainieren. Es kann dadurch leichter werden, die eigenen Grenzen zu erkennen und im nächsten Schritt auch zu wahren. Erst wenn ich mir darüber bewusst bin, was mir zu viel, zu laut oder zu nah ist, kann ich Alternativen entwickeln. Das ermöglicht, mein Leben ein Stück weit so einrichten, dass es weniger anstrengend ist. Ich lerne, meine Aufmerksamkeit zu lenken und Dinge, Informationen oder Geräusche auch mal an mir vorbeifließen zu lassen.
Was genau Introvision ist, wie sie praktisch funktioniert und wie sie für hochsensible Menschen nützlich sein kann, erfahren Sie in diesem Online-Kurs.
Wer weiter gehen möchte, kann perspektivisch versuchen herauszufinden, wie der ganz individuelle Umgang mit der eigenen Hochsensibilität aussehen kann und was es bisher schwer gemacht hat. Hierfür reicht der 90-minütige Online-Kurs nicht aus. Um die Methode fundiert und gründlich zur Selbstanwendung zu erlernen, bieten wir Einzelcoachings oder mehrteilige Online-Kurse an. Ziel unserer Angebote ist immer, dass Sie Introvision selbstständig im Alltag anwenden können.
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